Von Stefan Bartnik
Am Ostersamstag, und damit nur wenige Tage vor seinem 55. Geburtstag, verstarb mit Michael Probst eines der Gründungsmitglieder unseres TT-Vereins nach nur kurzem Kampf gegen den Krebs.
Auch wenn viele unserer heutigen Vereinsmitglieder ihn zu Lebzeiten nicht kennengelernt haben, so verbinde ich persönlich doch langjährige Erinnerungen an einen TT-Weggefährten meiner Jugendzeit – und dies schon seit dem Tag in den späten 1970er Jahren, an dem ich zum ersten Mal eine TT-Halle betreten habe.
Bei der Sport-Union (SU) Herne spielten wir bereits zusammen im Jugend-Team und die Vereinsfusion mit der TT-Abteilung des SC Westfalia Herne „spülte“ uns im Jahre 1983 gemeinsam in unsere auch noch jetzige Sporthalle an der Neustraße. Im Westfaliatrikot war er noch über Jahre eine feste Größe in unserer ersten Herrenmannschaft und zählte auch zu den sieben offiziellen Gründungsmitgliedern, die den TTC Westfalia Herne im April 1992 als Nachfolger der TT-Abteilung des SC Westfalia Herne „aus der Taufe hoben“.
Wenn im früher noch eigenständigen TT-Kreis Herne von „Probsti“ die Rede war, wusste jeder sofort, wer gemeint war und man konnte sich am Tisch auf ihn als einen Gegner freuen, der immer sportlich, fair und respektvoll stets alles gab, ohne verbissen zu sein. Und dem das Bierchen und der Plausch mit dem Gegner nach dem Spiel mindestens genauso wichtig war, wie das zuvor erzielte Ergebnis.
Zahlreiche Skatabende, noch ungezähltere Kneipenabende, Urlaube von der italienischen Adria bis nach Lloret de Mar an der spanischen Costa Brava und sogar ein fussballerischer Vergleichskampf mit den anderen Westfalia-Sportabteilungen auf dem „heiligen Rasen“ des altehrwürdigen Stadions am Schloss Strünkede in den späten 80er Jahren lassen viele gemeinsame Erinnerungen aufkommen.
Auch nach seinem Wechsel zum Lokalrivalen TTC Herne-Vöde Mitte der 90er Jahre und seinem späteren Rückzug aus dem TT-Meisterschaftsspielbetrieb riss der Kontakt nie ganz ab. So kam es 2006 noch zu einem nie wieder erreichten Highlight unserer „TT-Karrieren“ als wir zusammen mit unserem Kumpel Andreas Tinnemann (kurz: „Tinne“) als Teilnehmer im rund 4.200-köpfigen Starterfeld die TT-Senioren-WM in Bremen erlebten – „dabei sein ist alles“.
An dieser Stelle möchte ich ihm gerne nachrufen „Halte da oben schon mal ́ne Platte frei...“
Stefan Bartnik