Das war also das „Endspiel“ in der Bezirksliga um den Aufstieg in die Landesliga: TTC Herne Vöde II gegen den TTC Westfalia Herne. Leider ohne Happy End. Für unsere Westfalia war das Spiel eigentlich schon vorüber, bevor es so richtig angefangen hatte. Was war passiert?
Alles war angerichtet für eine große Tischtennis-Party. Der gastgebende TTC Herne-Vöde hat mit großem Aufwand seine Halle zu einer Arena umgebaut und somit für hervorragende äußere Bedingungen gesorgt. Das Interesse an der Partie war schon im Vorfeld riesengroß. Der Oberschiedsrichter hatte schlussendlich 120 Zuschauer auf dem Spielbogen vermerkt, allein mehr als vierzig Westfalia-Fans trugen zu einer großartigen Kulisse bei.
Die sportlichen Rahmenbedingungen waren gesetzt: Letzter Spieltag, volle Hütte, Erster gegen Zweiter, Hinrundenergebnis 8:8-Unentschieden, der Sieger steigt in die Landesliga auf, beide Teams in Bestbesetzung - Tischtennis-Herz, was willst Du mehr? Ja, Tischtennis-Herz, du möchtest schönes Tischtennis sehen und das gab's zunächst auch. Florian Bartnik und Dustin Jankowksi konnten im Eingangsdoppel einen 0:2-Satzrückstand egalisieren, mussten am Ende dann aber doch dem Gegner gratulieren. Am anderen Tisch dominierten Fabian Schatz und Lennart Langkau ihre Gegner klar mit 3:1 und zeigten damit einmal mehr, dass sie zu den besten Doppeln der Bezirksliga gehören.
In der Anfangsphase des dritten Doppels mit Doppelpartner Alexander Kaczor knickte unser Mannschaftskapitän Jens Polutnik mit dem linken Fuß um. Nach einer mehrminütigen Verletzungspause ging's wieder an den Tisch. Unter Schmerzen und aus dem Stand spielend war aber mehr als ein Satzgewinn zum 1:3 nicht drin. Ein Mitwirken in den Einzelspielen war für Jens nicht mehr möglich, vorsichtshalber ging's während des weiterlaufenden Spiels direkt zur Untersuchung ins Krankenhaus. Mit Holger Rattay aus der Kreisklassenmannschaft wurde per Fahrdienst schnell ein Ersatz organisiert. Dann folgte der nächste Knackpunkt aus Westfalia-Sicht: Unser Spitzenspieler Florian Bartnik musste in seinem ersten Einzel feststellen, dass sein kurzer grippaler Infekt unter der Woche unerwartete Auswirkungen hatte. Völlig saft- und kraftlos musste er somit ein 1:3 über sich ergehen lassen. Sein zweites Einzel verlief im Grunde genommen ähnlich, so dass er ausgerechnet im letzten Saisonspiel seine ersten Niederlagen einstecken musste. In der Zwischenzeit sickerte aus dem Krankenhaus die niederschmetternde Nachricht durch, dass Jens mit einem Achillessehnenabriss eine äußerst schwere Verletzung erlitten hatte. Trotz dieses Verletzungsschocks mit Jens haben sich alle in ihren Einzeln bestmöglich reingehängt und keinesfalls aufgegeben. Aber: der sprichwörtliche Wurm war drin. Ohne die weiteren Spiele hier aufzuzählen, die letztendlich zum Endergebnis von 1:9 führten: die Verletzung von Jens relativiert die Niederlage in diesem wichtigen Spiel.
An dieser Stelle gehen unsere Glückwünsche an die ehrgeizigen Vöder, die ihr großes Ziel mit dem Aufstieg in die Landesliga nun realisieren konnten. Insbesondere wünschen wir unserem Kapitän Jens Polutnik beste Genesung. Am Ende wird alles gut! Und wenn es nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende!
Fotos: Oliver Sommerkamp